Darmspiegelung (Koloskopie)

Darmkrebsvorsorge rettet Leben!

In Deutschland ist die zweithäufigste Krebstodesursache Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs. Jährlich erkranken etwa 70000 Menschen an Darmkrebs, ungefähr 30000 der Erkrankten sterben daran. Deshalb bietet die Darmspiegelung eine sehr große Sicherheit um mögliche Vorstufen von Dickdarmkrebs zu erkennen. Ab einem Alter von 55 Jahren empfehlen die Ärzteschaft und Krankenkassen den Dickdarm zur Vorsorge spiegeln zu lassen und übernehmen hierfür auch die entstehenden Kosten.

Koloskopie

Eine Koloskopie (umgangssprachlich Darmspiegelung) dient der Untersuchung des Dickdarmes und meistens auch der letzten Zentimeter des Dünndarmes.

Wann ist eine Darmspiegelung sinnvoll?

  • Vorsorge-Koloskopie ab dem vollendeten 55. Lebensjahr
  • bei positivem Stuhltest
  • bei sichtbarem Blut im/auf dem Stuhl oder Toilettenpapier
  • bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
  • bei neu aufgetretenen anhaltenden Stuhlveränderungen
  • zur Kontrolle nach bereits erfolgter Polypenentfernung
  • bei Menschen, in deren Familien bereits Darmkrebs vorgekommen ist

Vorbereitung

Ein sauberer Darm ist die Voraussetzung für eine sichere Diagnose bei der Darmspiegelung. Der Arzt hat freie Sicht und kann den Darm bis in den letzten Winkel einsehen. Auch kleinste Veränderungen der Darmschleimhaut, die sich im Laufe der Jahre zu einem Tumor entwickeln können, werden so sicher entdeckt und können noch während der Untersuchung abgetragen werden. Dadurch erhöht sich die Sicherheit, nicht an Darmkrebs zu erkranken.

Gerät

Das flexible Koloskop hat einen Durchmesser von etwa 1 cm und eine Länge von circa 1,4 Metern. Zumeist wird heute ein Video-Koloskop verwendet, das an der Spitze einen Videochip besitzt und das Bild auf den Monitor überträgt. So ist es möglich, dass der Patient die Untersuchung mitverfolgen kann. Das Koloskop ist mit einer Absaugvorrichtung ausgerüstet, um flüssige Stuhlreste und Spülflüssigkeit absaugen zu können. Ein Arbeitskanal ermöglicht das Einführen von kleinen Instrumenten (Zangen und Schlingen), mit denen kleine Gewebeproben bzw. Polypen entnommen werden können.

Sedierung und Überwachung

Man kann zu dieser Untersuchung auf Wunsch ein leichtes Beruhigungsmittel, z.B. Midazolam (Sedierung) in Verbindung mit einem Schmerzmittel (Propofol) gespritzt bekommen, um die Untersuchung angenehmer zu gestalten.
Während der Sedierung wird der Patient kontinuierlich überwacht. In der Regel wird ein Messfühler am Finger des Patienten angebracht, der die Sauerstoffsättigung und den Puls misst (Pulsoximetrie). Bei Risikopatienten wird ggf. auch der Blutdruck mehrfach gemessen.

Untersuchungsablauf

Zu Beginn der Untersuchung liegt der Patient auf dem Rücken. Während die Sedierung zu wirken beginnt, wird der Patient mit leicht angewinkelten Beinen in eine stabile linksseitige Lage gebracht. Das Instrument wird unter Sicht mit Begradigungs- oder Umlagerungsmanövern vorgeschoben bis der Blinddarm bzw. der letzte Teil des Dünndarmes (terminales Ileum) erreicht ist. Beim Rückzug des Koloskops wird dann mittels Luftinsufflation der Darm zur Entfaltung gebracht und die gesamte Darmschleimhaut sorgfältig nach krankhaften Veränderungen abgesucht.

Welche Erkrankungen können durch Darmspiegelung erkannt werden?

  • Aussackungen (Divertikel)
  • Polypen (mögliche Tumor- oder Krebsvorstufen)
  • Entzündungen (z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, pseudomembranöse Colitis)
  • Geschwüre (Ulcera)
  • Tumore
  • Engstellen (Stenosen)
  • Schleimhautblutungen
  • Fremdkörper, Parasiten
  • Blutungen

(Quelle: Wikipedia)

Koloskopie (Darmspiegelung)

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